Schulgeschichtlich kann die in der Biebricher Bevölkerung schlicht „Riehlschule“ genannte Unterrichtsstätte auf eine lange und wechselvolle Tradition zurückblicken: Nach verschiedenen Schulformen stellt die Wilhelm-Heinrich-von-Riehl-Schule seit 2006 eine Integrierte Gesamtschule dar. Hier werden rund 800 Schüler unterrichtet; der Anteil der Schüler mit Migrationshintergrund liegt bei ca. 80 %.
Mit ihrem Namen erinnert die Schule an den Kulturhistoriker und Schriftsteller Wilhelm Heinrich von Riehl. Dieser wurde im Jahre 1823 im Verwalterhaus des Biebricher Schlosses geboren. Bis zum Tode seines Vaters, des damaligen Schlossverwalters, verbrachte er eine glückliche Kindheit in Biebrich. Nach dem Studium der Theologie, Philosophie und Musik war Wilhelm Heinrich von Riehl zunächst als Redakteur für verschiedene Zeitungen tätig und wurde Künstlerischer Leiter des Hoftheaters in Wiesbaden. 1854 berief ihn König Maximilian II. von Bayern als Universitätsprofessor für Staatswissenschaften und Kulturgeschichte nach München, wo er ab 1885 auch Direktor des Bayerischen Nationalmuseums wurde. Er gilt als Begründer der wissenschaftlichen Volkskunde. Wilhelm Heinrich von Riehl starb im Jahre 1897 in München.