Das Nassauische Landesdenkmal
Das Nassauische Landesdenkmal (September 2009)
Das Denkmal zu Ehren von Herzog Adolph von Nassau, des letzten nassauischen Herzogs, wurde im Jahre 1909 eingeweiht.
Die Rückseite des Nassauischen Landesdenkmals (April 2007)
Aufgrund seiner Verdienste um die Stadt Biebrich und seines gutherzigen Charakters war Herzog Adolph bei der Biebricher Bevölkerung so beliebt, dass diese ihm sogar schon zu Lebzeiten ein Denkmal setzen wollte. Dieses Ansinnen lehnte Herzog Adolph allerdings ab.
Unmittelbar nach seinem Ableben nahm der Magistrat der Stadt Biebrich das Vorhaben wieder in Angriff und erhielt die Genehmigung des luxemburgischen Herzogshauses für ein entsprechendes Denkmal. Die gesamten Kosten konnten aus Spenden finanziert werden. Die feierliche Einweihung im Jahre 1909 fand unter großer Anteilnahme der Bevölkerung statt.
Das Bronzestandbild des Herzogs Adolph von Nassau (September 2009)
Herzog Adolph von Nassau wurde 1817 in Biebrich als Sohn des nassauischen Herzogs Wilhelm geboren. Er verbrachte seine Kindheit im Biebricher Schloss. Nach dem Tode seines Vaters im Jahre 1839 bestieg Herzog Adolph im Alter von nur 22 Jahren den nassauischen Landesthron. Einen schweren Schicksalsschlag bedeutete der plötzliche Tod seiner nur 19jährigen Ehefrau Elisabeth, einer russischen Großfürstin. Ihr zu Ehren ließ Herzog Adolph auf dem Neroberg eine prachtvolle Grabeskirche, die so genannte Griechische Kapelle, errichten. Politisch schwankte der nassauische Landesherr zwischen den Auswirkungen der Deutschen Revolution von 1848 und 1849 sowie der anschließenden Reaktion. Nach der Annexion des Herzogtums Nassau durch das Königreich Preußen musste er ins Exil gehen. Ausgestattet mit einer enormen Abfindung hielt er sich nun vornehmlich in Frankfurt und Wien auf. Im Jahre 1890 wurde er aufgrund eines Erbvertrages aus dem 18. Jahrhundert Großherzog von Luxemburg. Herzog Adolph verstarb im Jahre 1905. Seine sterblichen Überreste befinden sich in der Fürstengruft der Weilburger Schlosskirche.
Das Wappen Nassaus an der Stützmauer des Nassauischen Landesdenkmals (Januar 2008)
Das 4 m hohe Bronzestandbild des Herzogs wurde von dem in Wiesbaden geborenen Berliner Bildhauer Fritz Gerth geschaffen. Der Herzog wird im Alter von ungefähr 50 Jahren in der Uniform eines nassauischen Generals dargestellt. Das Standbild thront auf einem treppenförmigen Unterbau vor einem 8 m hohen Obelisken.
Eine Ebene darunter wird der Sockel auf drei Seiten von einem Fries umrahmt. Lebensgroße Figuren nassauischer Bürger und Soldaten bilden hier einen Huldigungszug zu Ehren des Herzogs. Auf der Rückseite des Denkmals wacht der nassauische Löwe vor einer weiblichen Figurengruppe, die den Ruhm des Landes verkündet. Auch diese filigranen Bronzeskulpturen sind ein Werk des Bildhauers Fritz Gerth.
Blickt man von der Richard-Wagner-Anlage auf das Denkmal, entdeckt man am Fuße der Stützmauer das Wappen Nassaus. Trotz seiner Größe ist es fein ausgemeißelt.
Hundertjahrfeier des Nassauischen Landesdenkmals (September 2009)
Rechtzeitig zur Hundertjahrfeier des Nassauischen Landesdenkmals im Jahre 2009 wurde das Denkmal zum überwiegenden Teil (Standbild, Obelisk und Unterbau) saniert. Demnächst sollen auch noch die seitlichen und rückwärtigen Bronzereliefs aufgearbeitet werden.
