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Die Villa Beck
Die Villa Beck (Juli 2007)
Die Villa Beck (Juli 2007)

Bei der Villa Beck handelt es sich um ein im Jahre 1872 von Wilhelm Bogler erbautes spätklassizistisches Gebäude.

Bauherr war der Uhrenfabrikant Hubertus Kreitz. Dieser war durch die Herstellung kostbarer Taschenuhren in St. Petersburg zu Weltruhm sowie einem beträchtlichen Vermögen gekommen und wollte seinen Lebensabend in Biebrich verbringen.

Nach dessen Tod erwarb der Eisenhüttenfachmann und Industrielle Prof. Dr. Ludwig Beck die Villa.

Der zweitälteste seiner drei Söhne, Ludwig Beck, durchlebte eine glückliche Kindheit in Biebrich und entschied sich im Jahre 1898 für eine militärische Laufbahn. Diese verlief äußerst erfolgreich - 1935 wurde Beck Generalstabschef des Heeres. Nachdem er anfänglich Hitlers expansive Außenpolitik unterstützt hatte, warnte er zunehmend vor den Risiken eines nicht begrenzbaren Krieges. Nachdem es ihm nicht gelungen war, die Generäle zu einem kollektiven Rücktritt zu bewegen, um Hitler militärisch handlungsunfähig zu machen, erklärte er im Jahre 1938 seinen Rücktritt als Generalstabschef. In den folgenden Jahren wurde Ludwig Beck zu einer zentralen Figur des Widerstands gegen den Nationalsozialismus. Dabei war er nach gelungenem Umsturz als neues Staatsoberhaupt vorgesehen. Seine Beteiligung am gescheiterten Attentat auf Hitler vom 20. Juli 1944 bezahlte er noch am Abend desselben Tages mit dem Leben.