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Das Kalle-Haus
Das Kalle-Haus (Juni 2008)
Das Kalle-Haus (Juni 2008)

Das monumentale Verwaltungsgebäude der Chemischen Werke Kalle, das so genannte Kalle-Haus, wurde im Jahre 1938 von den Darmstädter Architekten Gero Marquart und Eugen Seibert erbaut. Es beinhaltet verschiedene Stilrichtungen: Während der dunkle Klinker und die halbrunden verglasten Vorbauten Elemente der Neuen Sachlichkeit darstellen, sind die stark betonte Mittelachse und das mächtige Eingangsportal typische Merkmale der Architektur des Nationalsozialismus.

Das Eingangsportal des Kalle-Hauses (Juni 2008)
Das Eingangsportal des Kalle-Hauses (Juni 2008)

Die im Jahre 1863 gegründete Chemische Fabrik Kalle avancierte Anfang des 20. Jahrhunderts zu einem prosperierenden Unternehmen mit über 2.000 Beschäftigten. Im Jahre 1925 schloss sich die Kalle & Co. AG der IG Farben an. Nach deren Zerschlagung in der Nachkriegszeit entstand die Kalle AG wieder neu als eigenständiges Unternehmen, wurde jedoch bald darauf von der Hoechst AG übernommen. Zu diesem Zeitpunkt beschäftigte das Unternehmen rund 8.200 Mitarbeiter. Im Rahmen der Umstrukturierung der Hoechst AG Mitte der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts kam es zu einem erheblichen Personalabbau. Heute ist Kalle vor allem Namensgeber des Industrieparks Kalle-Albert, auf dessen rund 96 ha großen Fläche in Biebrich und Amöneburg sich zahlreiche Unternehmen angesiedelt haben.