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Das ehemalige Zollamt
Das ehemalige Zollamt (März 2008)
Das ehemalige Zollamt (März 2008)

Bereits seit 1838 gibt es in Biebrich ein Zollamt, nachdem die Stadt wenige Jahre zuvor zum Rheinhafen mit dem Recht auf ein Warenfreilager erklärt worden war.

Das heutige ehemalige Zollamtsgebäude wurde Anfang des 20. Jahrhunderts errichtet. In den 1950er Jahren wurde der wuchtige Zollspeicher mit seinen 5 Geschossen hinzugefügt. Als die Zollbehörden im Jahre 2005 in den nahe gelegenen Industriepark Kalle-Albert umzogen, verloren die beiden Gebäude ihre Funktion. Die Stadt Wiesbaden kaufte das Gebäudeensemble auf und lies anschließend den angrenzenden Lagerschuppen und die Lagerhalle abreißen, so dass es heute wieder möglich ist, diesen über 100 Jahre gesperrten Bereich unmittelbar am Rheinufer zu passieren. Somit ist in unseren Tagen wieder die gesamte Biebricher Rheinuferpromenade ohne Unterbrechungen durchgängig.

Das ehemalige Zollamt (Oktober 2007)
Das ehemalige Zollamt (Oktober 2007)

Die Gebäude des Zollamts und Zollspeichers stehen heute leer und die künftige Nutzung ist ungewiss. Da beide Gebäude mit ihrem derzeitigen maroden Aussehen diesen Bereich des Biebricher Rheinufers verschandeln, gibt es Befürworter eines Abrisses. Wahrscheinlicher ist eine Nutzung als soziales und kulturelles Zentrum des Stadtteils Biebrich im Rahmen des Projektes „Soziale Stadt“. Derzeit finden hier schon sporadisch entsprechende kulturelle Veranstaltungen statt.

Bemerkenswert ist, dass es bereits vor 100 Jahren Bestrebungen gab, das Zollamtsgebäude abzureißen: Kurz nach der Weihe der Oranier-Gedächtnis-Kirche im Jahre 1905 besuchte Kaiser Wilhelm II. Biebrich und echauffierte sich dabei darüber, dass die Sicht auf die Kirche vom Rhein her durch diesen „Kasten“ teilweise verdeckt wurde. Damals scheiterte der Abriss an bürokratischen Hemmnissen und der Frage der Kostentragung.